Mehr als 80% der Menschen, die im Sexgewerbe arbeiten, sind Migrant*innen, hauptsächlich Frauen. Sie kommen als legale Arbeiter*innen ins Land. Manche kommen für drei Monate, andere leben seit vielen Jahren unter uns. Trotzdem bleiben sie für viele Bürger*innen unsichtbar.
Suchen die Sexarbeiter*innen diese Unsichtbarkeit als Überlebensstrategie oder sind wir diejenigen, die sie nicht sehen wollen? Entsprechen unsere Vorstellungen von ihrer Arbeit der Realität?
In sweet & sour gehen die teils realen, teils fiktiven Figuren in szenischen Auftritten und Gesprächen diesen Fragen nach und berichten von der Arbeitssituation der Sexarbeiter*innen in der Schweiz. Eine lebensgrosse Puppe wirkt als Erzählerin. Dadurch entsteht ein Verfremdungseffekt und das weitgehend tabuisierte Thema lässt sich leichter zur Sprache bringen. Die Zuschauer*innen werden einem Widerspruch von Abstraktion und Identifikation ausgesetzt. Das Doku-Theater nutzt Videomaterial, Tonspuren und Livekamera und bringt so die kalten Strassen und die gewerblichen Zürcher Verrichtungsboxen auf die Bühne.
Idee Frida León Béraud, Regie Barbara Terpoorten, Spiel Frida León Béraud, Osmir Santiesteban Peña, Bühnenbild Renate Wünsch, Kostüme Ursina Schmid, Objekte Saša Kohler, Gesang / Komposition Vonny & Clyde, Sound / Komposition Michi Sauter, Video / Fotos / Licht Siegfried Terpoorten, Choreografie Jorge Arbert, Puppentheatercoaching Frauke Jacobi, Regie-Assistenz Niki Grieser, Produktionsleitung Cristina Achermann
Besonderer Dank an alle Sexarbeiter*innen, die uns in unseren gemeinsamen Workshops zu Bühnenbild, Kostüm und Musik bei dem Projekt unterstützt haben, sowie an Isla Victoria, Zürich
www.dalang.allyou.net
Einlass mit Covid-Zertifikat (2G geimpft oder genesen). Bitte neben dem Ticket auch das Covid-Zertifikat sowie einen persönlichen Ausweis bereithalten. Es gilt eine generelle Maskenpflicht. Mehr zum Covid-Schutzkonzept