Vermutlich gibt es keine Frau auf der Welt, die auf die Frage, was sie im Zusammenhang mit Sexismus erlebt hat, antworten würde: «Mir fällt nichts ein.» Das Ausmass der geschlechtsbedingten Diskriminierung, die daraus resultierenden Verletzungen und Traumata, die Konsequenzen, die aus solchen Erfahrungen gezogen werden, sowie die kulturellen und juristischen Kontexte, in denen sie stattfinden, sind verschieden – die Erfahrung, als Frau abwertend behandelt zu werden, ist jedoch universal.
Auf Basis verschiedener Texte entwickeln Enzo Scanzi, Julie Paucker, die Musikerin Amire Bekiri und das Frauenensemble des Theater SEM einen Abend, der Spotlichter auf Momente im Leben von Frauen wirft, die in unterschiedlichen nationalen und gesellschaftlichen Kontexten leben. Die geschilderten Ereignisse reichen von subtilem, sexistisch abwertendem Verhalten bei der Jobsuche bis zu Erfahrungen roher Gewalt und sogar der Schilderung eines Femizids.
Inspirations- und Textquelle bildet die Sammlung «H24 – 24 Femmes», für die 24 feministisch engagierte Autorinnen aus verschiedenen Ländern Erlebnisse schilderten, die ihre Lebensrealitäten als Frauen widerspiegeln. Weitere Geschichten sind recherchiert. Entstanden ist eine Sammlung höchst brisanter Erzählungen, die berühren, erschüttern und nachdenklich machen. Als feministisches Manifest soll der Abend jedoch empowernde Wirkung haben.
Spiel: Naomi Biaduo, Anaïs Decasper, Slobodanka Djordjevic, Petra Hild, Ebru Koyun, Ceren Kurtulmus, Susanna Rosati, Zeynep Sanli, Regula Straumann
Regie: Enzo Scanzi
Dramaturgie: Julie Paucker
Musik/Gesang: Amire Bekiri
Kostüme: Barbara Ulrich Scanzi
Licht: MartinWigger
Produktionsleitung: Susanna Rosati
Unterstützt durch:
Migros Kulturprozent, Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung, Gemeinnützige Gesellschaft Kanton Zürich, Stiftung für Erforschung von Frauenarbeit